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Tennis in der Schwangerschaft
Tennis ist eine sehr vielseitige Sportart, in der verschiedenste Bewegungen ausgeführt werden. Im Leistungssport, zum Beispiel im Fernsehn, sieht man den kompletten Umfang des Tennis Spiels mit allen Facetten. Diese Dynamik und die ausgepägten Bewegungen mit extremer Körperverwringung sind im Breitensport nicht an der Tagesordnung. Im "normalen" Vereinsbetrieb sind auch viele Spieler zu sehen, die mit wenig Bewegung und moderatem Körpereinsatz den Ball schlagen.
Die Vielschichtigkeit dieser Sportart birgt natürlich auch eine Vielschichtigkeit der Risiken für die Schwangere Frau. Daher ist die genaue Analyse der Risiken und die einfache Bewertung der Auswirkungen auf die Schwangerschaft nicht mit einem Satz zu kathegorisieren. Dies kann wohl der Grund sein, warum pauschal immer vom Tennis in der Schwangerschaft abgeraten wird.
Im folgenden sind die einzelnen Bewegungselemente dargestellt. Die Auswirkungen in der Schwangerschaft ist stark von der persönlichen Ausübung des Tennissports abhängig.
Tennis Bewegungsablauf
Die Sportart Tennis setzt sich aus vielen verschiedenen Bewegungselementen zusammen. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Elemente: Das Laufen um sich in die Nähe des Balles zu bewegen und das Schlagen des Balles.
Schwanger Laufen
Beim Laufen zum Ball kann es zu sehr abrupten Bewegungen kommen, oft ist eine Sprint erforderlich um rechtzeitig am Ziel zu sein. Auch die Laufrichtung wird beim Tennis permanent gewechselt, so dass schnelles stoppen und schnelles antreten zu den gängigen Bewegungsmustern gehören. In der Schwangerschaft ist von diesen sehr spontanen Richtungs- und Geschwindigkeitswechseln Abstand zu nehmen. Überflüssige Hüpfbewegungen und schnelle Sprints sowie abrupte Stoppen sind zu vermeiden. Daher kann der Tennissport nur in einer gemäßigten Form ausgeführt werden. Vom Wettkampf mit Belastungen, die an die persönliche Leistungsgrenze herangehen, ist abzuraten.
Bei den verschiedenen Schlägen muss in einigen Fällen auf besonders schonende Ausführung geachtet werden.
Schwanger Vorhand und Rückhand einhändig
Die Grundschläge Vorhand und Rückhand können gut aus einer Aufrechten Körperhaltung ausgeführt werden. Die Rotation und Verwringung des Körpers erfolgt bei ausgeprägter Ausholbewegung um die Längsachse. Dabei werden die Bänder belastet. In der Schwangerschaft sollte auf eine lockere Drehbewegung geachtet werden. Den Ball möglichst vor dem Körper treffen und den Schlag mit einem schönen Ausschwung beenden.
Schwanger Rückhand beidhändig
Die Beidhändige Rückhand erfordert eine sehr starke Rotation und Vorspannung des Rumpfbereichs. Um den Schlägerkopf nach unten zu bringen ist wird von vielen Spielern die Vorbiegung des Oberkörpers benutzt. Dies kann mit zunehmendem Bauchumfang im zweiten und dritten Trimeon zu einem ungünstigen Druck auf den Bauch führen. Auch die Durchführung des Schlages findet näher am Körper statt, und es besteht die Gefahr den Bauch mit dem Schlägergriff zu streifen. In der Schwangerschaft empfiehlt es sich beidhändige Rückhand etwas weiter vom Körper entfernt anzusetzen und den Schlägerkopf durch beugen der Knie nach unten zu bringen, um den Rumpf in einer aufrechten Position zu halten.
Schwanger Volley Vorhand und Rückhand
Der Volley Schlag an sich birgt keine besonderen Nachteile durch die Bewegungsausführung. Das Problem ist eher, dass am Netz sehr schnelle Reaktionen und spontane Entscheidungen notwendig sind. Durch die veränderte Psyche und den ab dem zweiten Trimeon veränderten Körper kann es am Netz leicht zu veränderten Reaktionen kommen, somit besteht die Gefahr vom Ball getroffen zu werden. Die Schläge an sich bergen keine Risiken.
Schwanger Aufschlag und Schmetterball
Bei Aufschlag und Schmetterball wird die Schlagbewegung durch die Bogenspannung des Körpers effektiv gestaltet. Die Bogenspannung dehnt den Bauch sehr stark, schon daher ist in der Schwangerschaft auf die Bogenspannung beim Aufschlag und Schmetterball zu verzichten. Beide Schläge können ohne besondere Körperspannung mit einer einfachen Armbewegung in reduziertet Form ausgeführt werden. Die Durchführung der Schläge erfordert große Bauchmuskelkraft, speziell beim Schmetterball aus der Rückwärtsbewegung. Diese Bewegungen besser während der Schwangerschaft komplett vermeiden.
Risiken beim Tennis in der Schwangerschaft
Die einzelnen Bewegungen werden im Verlauf des Tennis Spielens immer kombiniert. Auch der Ball und der Partner beeinflussen das eigenen Verhalten und die Reaktion. Somit besteht beim Tennis immer ein höheres Risiko sich durch Unachtsamkeit oder Übermut in Gefahr zu bringen, wenn man diesen Sport mit den Individualsportarten Schwimmen, Walking oder Radfahren vergleicht.
Schwanger vom Ball getroffen werden
Ein typisches Tennis Risko ist, von einem Ball des Gegners am Bauch getroffen zu werden. Der Tennisball ist hart und kann von fast jedem Spielen auf hinreichend hohe Geschwindigkeiten gebracht werden. Allerdings besteht die Gefahr getroffen zu werden hauptsächlich beim Aufenthalt am Netz. Während der Schwangerschaft kein Doppel im Wettkampf spielen. Auch bei Doppel Spielen mit Freunden sollten die anderen Wissen, dass Rücksicht zu nehmen ist. Das einfachste ist allerdings auf Doppel während der Schwangerschaft zu verzichten.
Bänderverletzung
Die Bänder sind beim Tennis einer sehr großen Belastung ausgesetzt. Durch die zunehmende Ausschüttung der Hormone, die die Bänder für die Geburt dehnbarer machen, besteht beim Tennis die große Gefahr von Bänderdehnungen. Alle Laufbewegungen müssen moderat und kontrolliert ausgeführt werden. Auch die Schläge ein wenig langsamer, aber dafür mit optimaler Technik ausführen.