Kleinkind
Familie
Impressum
AGBs
Datenschutzerklärung
Schwanger
Recht und Arbeit
Ernährung
Frauenarzt
Geburt
Sport in der Schwangerschaft
Gefahrensignale
Schwimmen
Laufen
Radfahren
Yoga
Tennis
Tischtennis
Reiten
Tauchen
Skifahren
Baby
Ausstattung
Pflege
Gesundheit
Stillen
Wickeln
TopfFit
Geben Sie Ihre Suchbegriffe ein
Web
www.mein-kind.eu
Suchformular senden
Schwangerschaft, Baby, Kind
von A bis Z
Tauchen in der Schwangerschaft
Es gibt verschiedene Arten des Tauchens. Zum einen das Tauchen ohne technische Hilfsmittel, das als
Apnoe Tauchen
bezeichnet wird. Dabei wird die Luft von der Schwangeren angehalten. Während die Luft in den Lungen verbleibt, wird getaucht. Ist nicht mehr genügend Sauerstoff in den Lungen, so wird an der Oberfläche neue Luft in die Lungen geatmet.
Eine weitere Variante ist das
Presslufttauchen
. Dabei wird komprimierte normale Luft in Flaschen mitgenommen. Über einen Lungenautomaten, der den Druck angleicht, wird dann die Luft während des Tauchgangs eingeatmet. Somit ist ein längerer Aufenthalt unter Wasser möglich und es kann in größere Tiefen getaucht werden.
Presslufttauchen in der Schwangerschaft
Bolton berichtete 1979 über Untersuchungen an amerikanischen Taucherinnen. Von 109 Frauen, die während der Schwangerschaft getaucht hatten, brachten 6 (5,5%) Kinder mit verschiedenen Mißbildungen (Herzfehler, Fehlbildungen des Skeletts und von Gefäßen) zur Welt. Dabei war kein Zusammenhang zwischen Mißbildungsrate und Tauchprofil festzustellen. Von den 69 Taucherinnen, die nicht während der Schwangerschaft getaucht hatten, waren keine kranken Kinder geboren worden.
An einer englischen Studie (Betts, 1985), ist auffällig, daß die Mißbildungsrate bei Frauen, die im ersten Schwangerschaftsdrittel getaucht hatten mit 30% etwa 15 mal höher liegt als beim Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
Skandinavische Autoren (Bakkevig, 1989) analysierten mit einem Fragebogen 100 Schwangerschaften, die von 68 schwedischen und norwegischen Frauen ausgetragen worden waren. Bei 34 Schwangerschaften, während deren Bestehen weiterhin getaucht worden war, betrug die Mißbildungsrate 15%. Bei den restlichen 66 Schwangerschaften lag die Mißbildungsrate mit 1,5% um eine Größenordnung niedriger im Bereich der Norm.
Schon aus diesen Untersuchungen kann abgeleitet werden, dass ein erhöhtes Risiko für den Fetus besteht, Fehlbildungen zu erleiden. Auch wenn der eindeutige Beweis und die kausalen Zusammenhänge zwischen Fehlbildung und Ursache noch ungeklärt sind.
Risiken für die Mutter
Der Aufenthalt in einer Umgebung, wo der menschliche Körper ohne Hilfsmittel grundsatzlich nicht lange lebensfähig ist, ist immer mit hohen Risiken verbunden. Beim Tauchen wirken verschiedene Faktoren auf den menschlichen Körper ein:
Auswirkungen des unterschiedlichen Drucks in den unterschiedlichen Wassertiefen. Beim Abtauchen nimmt der Druck zu (Kompressionsphase), beim Auftauchen nimmt der Druck ab (Dekompressionsphase). Unter Wasser, in der Erkundungsphase des Tauchgangs bleibt der Druck relativ konstant (Isokompressionsphase), wenn in konstanter Tiefe getaucht wird.
Druckdifferenzen gegenüber abgeschlossenen Gasmengen entstehen, wenn diese nicht durch eine Volumensänderung des Gases ausgeglichen werden kann. Im menschlichen Körper gibt es verschiedene Hohlräume. Die Lunge ist ein elastischer Hohlraum und das Volumen kann im gewissen Rahmen angepasst werden. Starre Hohlräume sind zum Beispiel das Ohr, die Nasennebenhöhlen und die Zähne. In den starren Hohlräumen kann das Volumen nur durch Schwellung von Gewebe oder Transport von Flüssigkeit in den Hohlraum ausgeglichen werden.
Die Wirkung des Drucks macht sich inbesondere für die Frau während der Schwangerschaft bemerkbar, da sich der Körper der Schwangeren stark verändert. Es kommt während der Schwangerschaft zum erhöhten Körperfettanteil, Änderungen des Flüssigkeitshaushalts, Durchblutungsstörungen, hormonelle und stoffwechselbezogene Umstellungen. Damit sind die Mechanismen zum Druckausgleich stark betroffen.
Risiken für den Fetus
Der Fetus ist durch das Tauchen besonders gefährdet. Bei einigen Tierversuchen konnte nachgewiesen werden, dass die Wirkung der Einflüsse des Tauchens (z.B. Gaskonzentration im Blut, Bläschenbildung) beim Fetus stärker eintritt als bei der Mutter. Menschenversuche mit gesicherten Messergebnissen gibt es bei diesem Thema nicht. Die Ergebnisse sind aus Befragungen zu Verhalten und statistischer Auswertung der Fehlbildungsraten erschlossen. In jedem Fall sind die schädlichen Faktoren für den Fetus:
toxische Wirkung des erhöhten Inertgaspartialdruckes
toxische Wirkung des erhöhten Sauerstoffpartialdruckes
erhöhte Gefährdung durch Dekompressionskrankheit
mögliche Unterkühlung
Tauchverbot für Schwangere
Die Sportart Tauchen birgt immense Risiken für die Mutter und insbesondere für das ungeborene Baby. Auch wenn die wissenschaftlichen Belege und Beweise nicht lückenlos vorliegen gilt:
Schwangere Frauen sollten grundsätzlich nicht tauchen.
Ein besonders hohes Risiko scheint im ersten Schwangerschaftsdrittel zu bestehen.
Auch wenn das Risiko mit dem Druck steigt kann keine sichere Tiefe empfohlen werden.