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Sinne beim Baby

Mit den Sinnen bezeichnet man üblicherweise die fünf Sinneskanäle des Menschen, also Gehörsinn, Geruchssinn, Geschmackssinn, Gesichtssinn, und Tastsinn. Die moderne Physiologie kennt für den Menschen noch vier weitere Sinne, die Thermozeption (Temperatursinn), Nozizeption (Schmerzempfindung), den Gleichgewichtssinn und die Propriozeption (Körperempfindung oder Tiefensensibiliät). Bei Tieren kommen weitere Sinne (beispielsweise für die Polarisierung von Licht oder das Magnetfeld der Erde) hinzu.

Ein Mensch nimmt die Umwelt hauptsächlich mit den folgenden Sinnen wahr: Beim Neugeborenen sind die Sinne verschieden weit entwickelt.

Hörsinn

Das Neugeborene bringt bereits bestimmte Hörerfahrungen mit auf die Welt. Dieses läßt sich durch Untersuchungen belegen, bei denen gerade zur Welt gekommene Säuglinge Texte wiedererkennen, die sie während der Schwangerschaft vorgelesen bekamen.

Neugeborene bevorzugen die Stimme der Mutter gegenüber allen anderen Geräuschen, da ihnen wohl diese das vertrauteste Geräusch ist. Allgemein ziehen Säuglinge Frauenstimmen Männerstimmen vor. Die Reaktion auf akustische Reize stellt in jedem Fall den ersten Baustein zur Entwicklung von Sprache dar.

Der Hörsinn Ihres Kindes ist am Ende des ersten Monats vollständig entwickelt. Das heisst natürlich nicht, dass das Baby alles versteht, was es hört. Es benötigt viel Zeit und Übung bis es die Geräusche einordnen kann und zu unterscheiden lernt.

Ab der 4. - 6. Woche wird der Schläfenlappen, der beim Riechen, beim Hören und so auch beim Sprechen hilft, aktiver und empfänglicher für Reize. Wenn das Baby jetzt die Stimme der Mutter hört, schaut es Sie direkt an und gluckst oder brabbelt. Oft sind Babys in dieser Phase gerade abgelenkt durch andere Reize, reagiert das Baby nicht, so kann es trotzdem gut hören.

Im Alter von fünf Monaten weiß das Baby aus welcher Richtung die Geräusche stammen, und es wird sich schnell ganz neuen Geräuschen zuwenden. Ab fünf Monaten erkennen Babys ihren eigenen Namen.

Sehsinn

Der Sehsinn, auch unter der Bezeichnung Gesichtssinn zu finden, ist bei der Geburt am wenigsten ausgereift. Die visuellen Wahrnehmungen beschränken sich aufgrund der Enge im Mutterleib in den letzten beiden Schwangerschaftsmonaten auf Hell- und Dunkelerfahrungen.

Auch das Auge ist bei der Geburt noch nicht voll funktionsfähig, weil es sich noch im unentwickelten Zustand befindet. Vollständig entwickelt ist es erst gegen Ende des sechsten Lebensmonats. Deshalb sieht das Neugeborene nur unscharf und schemenhaft, es kann komplexere Formen und Farbkontraste noch nicht differenzieren.

Das Sehvermögen Ihres Babys wird allmählich besser, und mit ungefähr acht Monaten kann es ganz klar sehen, seine Sehkraft ist voll ausgebildet. Dazu ist es notwendig, dem Baby ein Umfeld zu gestalten, in dem es sein Sehvermögen gut entwickeln kann.

Erster Monat

Bei der Geburt weiß das Baby nicht, wie es die Augen synchron benutzen kann, oft sind ungezieltes herumwandern der Augen zu beobachten. Das Baby versucht direkt nach der Geburt Gegenstände und Personen mit den Augen zu verfolgen. Fokussieren kann ein Baby anfangs am besten auf eine Entfernung von 15-20 cm. Um Sehen zu üben können einfache Spielzeuge in einer Entfernung von 20 cm zum Baby gezeigt werden. Auch Mobiles mit einfachen Figuren über dem Baby im Bett oder Kinderwagen sind förderlich.

Zweiter bis dritter Monat

Schon von Geburt an können Babys Farben erkennen. Aber das Baby kann nicht alle Farbtöne gleichgut voneinander unterscheiden. Gut unterscheiden kann ein Baby starke Kontraste wie Schwarz und Weiss, oder Blau und Gelb, am besten mit klaren Linien und einfachem Muster. Nach zwei Monaten erkennt das Baby die Farbunterschiede und Farbabstufungen immer besser. Diese Entwicklung dauert bis zum Ende des vierten Monats. Um die Entwicklung des Sehsinns weiter zu fördern sind strahlende Primärfarben und neue Formen und Umrisse geeignet. Zeigen Sie dem Baby Bilder, Fotos, Bücher und Spielzeug mit strahlenden Farben.

Vierter Monat

In dieser Phase entwickelt das Baby die Wahrnehmung der Raumtiefe. Das Baby kann Dinge in gewisser Entfernung wahrnehmen und beginnt mit den Händen danach zu greifen, zum Beispiel nach den Haaren oder Ohrringen der Mutter. Fördern Sie das Sehen und greifen indem Sie dem Baby Spielzeug (z.B. Greifring) in verschiedener Entfernung anbieten.

Fünfter bis siebter Monat

Nun beginnt das Baby immer besser kleinere Gegenstände sehen und Bewegungen mit dem Blick folgen. Es kann auch Objekte erkennen, von denen es nur einen Teil sieht. Die meisten Babys erkennen und unterscheiden schon kräftige Farben. Jetzt finden sie langsam die feinen Unterscheidungen bei Pastelltönen heraus. Kleine Versteckspiele sind nun für das Baby sehr interessant, auch die Bilder sollten nun schwächere Farbkontraste enthalten.

Achter Monat

Sehschärfe und Tiefenwahrnehmung sind zu diesem Zeitpunkt bei Ihrem Baby fast so gut wie bei Erwachsenen (davor lag die Sehkraft im besten Fall bei ungefähr 20 bis 40 Prozent). Auch wenn Ihr Kleines immer noch besser kurz- als weitsichtig ist, wird seine Sehschärfe mit acht Monaten doch gut genug sein, um Menschen und Gegenstände am anderen Ende des Raumes zu erkennen.

Geruchssinn und Geschmackssinn

Im Gegensatz zum Hörsinn ist der Geruchssinn beim Neugeborenen bereits vollständig entwickelt. Zwar wird er im Mutterleib nicht wirklich geübt, genauso wenig wie der Geschmackssinn, doch nimmt er entgegen der Fähigkeit des besseren Sehens und Hörens mit steigendem Alter nicht zu, was auf eine frühe Ausgereiftheit hindeutet. Sehr wohl beginnt das Neugeborene natürlich verschiedene Gerüche und Geschmäcker auszudifferenzieren, so dass Geruch und Geschmack im eigentlichen Sinn durch Übung noch herausgebildet werden.

Schon direkt nach der Geburt verfügt das Neugeborene über einen hervorragenden Geschmacks- und Geruchssinn. Diese beiden Sinne sind eng miteinander verknüpft, im frühen Stadium jedoch noch nicht vollständig entwickelt. Etwa ab dem vierten Lebenstag kann das Baby den Geruch seiner Mutter erkennen und von anderen Gerüchen unterscheiden. So baut es eine starke Verbindung zu seiner wichtigsten Kontaktperson auf. Mit dem Geruch der Mutter verbindet das Baby Geborgenheit und Sicherheit. Mütter sollten mit Parfüms und anderen duftenden Körperpflegeprodukten sparsam sein, um das Kind nicht zu verwirren oder zu verunsichern.

Säuglinge sind früh in der Lage, verschiedene Geschmacksrichtungen zu unterscheiden. Die meisten Babys bevorzugen Süßes. Saures und Bitteres hingegen mögen sie zunächst nicht. Das zeigen sie auch, indem sie ihr Gesicht verziehen oder sogar weinen. Ihre Geschmacksnerven sind gut entwickelt und Babys verfügen über mehr Geschmacksknospen auf der Zunge als Erwachsene. Dennoch bevorzugen Säuglinge noch keine geschmackliche Vielfalt. Während der ersten Wochen sind sie mit dem Geschmack ihrer Hauptnahrung – der Muttermilch – vollkommen zufrieden.

Tastsinn

Der Tastsinn zusammen mit dem Gleichgewichtssinn und der Eigenwahrnehmung stellen die Basis der gesamten Wahrnehmung dar. Deshalb ist es um so interessanter, daß Föten im Mutterleib vor allem bereits den Gleichgewichts- und Tastsinn üben können: Schon im Mutterleib probiert das Kind verschiedene Lagen und Stellungen aus, berührt die Gebärmutterwand und speichert so erstmals Informationen zu den angeführten Sinnen.

Es hat auch eine vage Vorstellung von seinem eigenen Körper innerhalb eines bestimmten Raumes (bis dahin im Mutterleib) erfahren und beginnt nun durch zwar erstmal reflexartige Bewegungen von Armen und Beinen und Veränderungen der Kopflage, sich in der neuen Situation zurechtzufinden. Der Säugling erkundet neugierig mit Händen und Körper aber vor allem mit seinem empfindlichsten Tastorgan, dem Mund, seine nächste Umwelt und macht sich so bspw. ohne scharfes Sehen eine genaue Vorstellung von der Mutterbrust. Das Fühlen als lebensnotwendiger Sinn nimmt mit dem Alter immer mehr an Bedeutung ab, da der heranwachsende Mensch sich mehr und mehr auf seine anderen Sinne verläßt.

Der Tastsinn ist die beim Baby bei der Geburt am besten ausgebildete Fähigkeit. Er ist Bestandteil des Zentralen Nervensystems, allerdings noch nicht voll ausgebildet. Es ist für das Baby nach der Geburt sehr wichtig, die Berührungen und das Berührtwerden zu erleben. Auf der einen Seite zur Ausbildung motorischer Fähigkeiten und auf der anderen Seite auch für die Immunfunktion und das Körperwachstum, als auch für die seelische Verfassung.

Eine regelmäßige ganzkörperliche Berührung, entweder durch Körperpflege oder intensives Kuscheln, erhöht auch die geistige Entwicklung. Ideal ist daher auch eine regelmäßige Babymassage.

Wie wichtig dieser Kontakt ist, zeigt ein Versuch, der von Friedrich dem Stauffer im 16. Jahrhundert durchgeführt wurde. Er wollte herausfinden, welche Sprache Babys sprechen, wenn sie keinen Kontakt zu den Mütter oder anderen Personen bekamen. Sie wurden abgeschottet in Kästen versorgt und stumm, ohne weiteren Kontakt, aber ausreichend gefüttert. Folge war, dass alle Säuglinge verstarben auf Grund des fehlenden Körper- und Sozialkontaktes.